Intravis PreMon Monitoring System

Industriedesign für innovatives Verfahren

Kunststoff-Flaschen werden erst kurz vor der Befüllung aus kleinen Preforms im Streckblasverfahren hergestellt. Diese Rohlinge aus PET, auch Preforms genannt, unterliegen strengen Qualitätsvorgaben, was die Gewinderundung, die konstante Wandstärke, die Homogenität sowie die Farbe betrifft.

 

Das Aachener Unternehmen Intravis hat ein völlig innovatives Prüfverfahren entwickelt, das rein optisch funktioniert und in der Lage ist, die in großen Mengen aus der Spritzgussanlage kommenden Preforms in Echtzeit zu analysieren. Das Investitionsgüterdesign von defortec visualisiert den innovativen Ansatz des Verfahrens durch ein geneigtes Gehäuse, dessen Formgebung sich auch aus der räumlichen Lage der Prüftechnik ableitet.

 

Kamera Analyse in Echtzeit

Ziel der Entwicklung war eine Anlage, die per Kamera-Sensorik große Mengen an Preforms gleichzeitig analysiert. Das läuft so: zunächst gelangen die Rohlinge in den Vereinzelungsbereich in Form einer schiefen Ebene, auf der ein Förderband sowie spezielle Blenden die Teile trennen und parallelisieren. Hochfrequentes stroboskopisches Licht sowie mehrere Kameras erfassen dann die Preforms, ein Algorithmus gleicht die Soll/Ist-Daten ab. Bei Abweichungen von den Sollwerten aktiviert das System verzögerungsfrei pneumatische Zellen, die die jeweiligen Preforms aus dem Produktionsstrom blasen.

 

Vom Designkonzept zum Prototypen

Als defortec in das Projekt einstieg, hatte Intravis einen ersten Funktionsprototypen erstellt, der die Zuverlässigkeit der Technologie nachwies. Für die Entwicklung zum serienreifen Produkt stand nur ein ausgesprochen enges Zeitfenster bereit, da das Unternehmen seine Innovation auf der Kunststoff-Leitmesse K im Oktober 2019 präsentieren wollte.

 

Durch schnelle Entscheidungsprozesse und die Einbeziehung erprobter Partner für Prototypen- und Serienbau gelang es defortec, die Entwicklung in nur wenigen Monaten zu vollenden. So konnte Intravis auf der Messe gleich drei Anlagen zeigen und sogleich eine große Nachfrage erzeugen. Denn PreMon lässt sich durch seine kompakte Bauweise einfach in die Herstellungskette integrieren, arbeitet höchst präzise und dabei kostengünstiger als bisherige Verfahren.

 

Industrial Design und Corporate Design

Das Design von Produkten, egal ob Konsumgüter oder Investitionsgüter, wird bei defortec nach eigenen Regeln konzipiert. Stets geht es dabei darum, die besonderen Eigenschaften eines Produktes nach außen hin sichtbar zu machen und ihm ein Alleinstellungsmerkmal im jeweiligen Wettbewerb zu verleihen. Bei PreMon von Intravis leitet sich die äußere Gestalt von der innenliegenden Technologie ab. Die Neigung des blechbasierten Gehäuses stellt erstens eine formale Entgegnung zur schrägen Vereinzelungsebene dar, zweitens lassen sich so die verschiedenen Kameraebenen komplett integrieren.

 

Das gilt auch für den eigentlich auskragenden Antrieb des Förderbandes, der nun dank des asymmetrischen Maschinengehäuses gut geschützt untergebracht ist. Von einer gelben Akzentlinie getrennt, bilden schwarze Glasflächen den anderen Teil des Gehäuses – sie sind als Türen ausgebildet und erlauben den schnellen seitlichen Wartungszugriff auf das Förderband.

 

Kostenziel und sofortige Verfügbarkeit

Trotz des hohen Entwicklungstempos konnte das Team von defortec sowohl die Zielkosten der Anlage einhalten, als auch die Vorgabe der sofortigen Verfügbarkeit der Maschine erfüllen. Auf der Messe sollte keine Prototypen-Anlage stehen, sondern ein fertig entwickeltes, verfügbares Produkt. Zwei der auf der K-Messe 2019 präsentierten Prototypen wurden bereits während der Messetage verkauft.

 

Die defortec-Leistungen im Überblick

 

• Analyse der Designoptionen
• Designentwurf und Detaillierung
• Koordination der Realisierungspartner
• Beschaffung von Materialmustern
• Konstruktionsvorbereitung
• Abnahme Prototypenbau

 

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Ein kleines Glossar, das die Verständigung über Design vereinfachen soll. Zum Glossar
"Ergonomie"

Die Ergonomie ist die Wissenschaft von der Gesetzmäßigkeit menschlicher bzw. automatisierter Arbeit. Ziel der Ergonomie ist es, die Arbeitsbedingungen, den Arbeitsablauf, die Anordnung der zu greifenden Gegenstände (Werkstück, Werkzeug, Halbzeug) räumlich und zeitlich optimiert anzuordnen sowie die Arbeitsgeräte für eine Aufgabe so zu optimieren, dass das Arbeitsergebnis (qualitativ und wirtschaftlich) optimal wird und die arbeitenden Menschen möglichst wenig ermüden oder gar geschädigt werden, auch wenn sie die Arbeit über Jahre hinweg ausüben. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Benutzerfreundlichkeit, also der Verbesserung des Arbeitsplatzes und der Arbeitsorganisation.