APEX Remote Control
Rotzler

Die Rotzler Holding hat zusammen mit defortec eine neue Generation von wahlweise kabellosen und kabelgebundenen Fernbedienungen zur Steuerung von Winden bis hin zu kompletten Bergesystemen (Winden, Kran, Abstützungen etc.) entwickelt, die in den extremsten Umgebungsbedingungen zuverlässig funktionieren. Diese Fernbedienungen sind Teil der neuen Plattform für Steuerungssysteme ROTZLER APEX. Die Fernbedienungen müssen in der Lage sein, unter direktem Sonnenschein in der Wüste, im strömenden Regen im Schlamm und bei zweistelligen Minusgraden in der Arktis fehlerfrei und einfach bedient zu werden. Die kabellosen und kabelgebundenen Geräte gewährleisten den Nutzern eine hohe Flexibilität in der Handhabung.

Die neue Generation der Fernbedienungen  soll zudem der Variabilität von Rotzler Rechnung tragen: von der einfachen Single-Bedienung, welche eine Seilwinde bedienen kann, über die Dual-Remote, welche bis zu zwei Winden simultan ansprechen kann, bis hin zur Multi-Remote, welche komplexe Bedien- und Interaktionsszenarien abbilden kann.

Zwei Faktoren waren essenziell für ein erfolgreiches, gut funktionierendes Produkt: zum einen die Ergonomie und das Gehäuse der Fernbedienungen, zum anderen ein intuitives und zeitgemäßes Interface, welches die komplexen Interaktionsszenarien einfach handhabbar macht.

Trotz der ambitionierten Projektzeit von nur sechs Monaten umfasst die Entwicklung sowohl das Design der Gehäuse als auch die Gestaltung des Interfaces für alle drei Gerätegrößen. Dies ermöglicht eine konsistente und benutzerfreundliche Bedienung über die gesamte Produktreihe hinweg.

Im Fokus der Entwicklung lag die Bedienung der Seilwinden unter extremsten Bedingungen: direktem Sonnenschein in der Wüste, im strömenden Regen im Schlamm und bei zweistelligen Minusgraden in der Arktis. Von -40°C bis hin zu +70°C müssen die Geräte zuverlässig arbeiten und zu bedienen sein.

Dies verlangt herausragende Ergonomie und intuitive, fehlerfreie Handhabung - auch mit Arctic Gloves. Darüber hinaus verlangt die enorme Spreizung im Temperaturbereich nicht nur höchste Dichtigkeitsanforderungen ans Gehäuse, sondern auch spezielle Materialien und hochanspruchsvolle Lösungen für die technischen Komponenten.

Aufgrund der prognostizierten Stückzahlen kam additive Fertigung in Betracht, ein spezieller, stereolithographisch verarbeitbarer Kunststoff kommt für das Gehäuse zum Einsatz. Damit spart der Hersteller Rotzler zum einen Werkzeugkosten, die sonst bei der Spritzgussproduktion anfielen, zum anderen lässt sich durch die gezielte, belastungsinduzierte Wandstärken-Optimierung ein robustes, leichtes Produkt für extreme Einsatzzwecke abbilden. Weichere, schockabsorbierende Teile verbessern den Grip und tragen zur Robustheit der Fernbedienungen bei – schließlich müssen die Geräte Stürze aus einem Meter Höhe unbeschadet überstehen – bei jeder Temperatur. Diese ließen sich per 3D-Druck direkt integrieren.

Beheizte Displays und Batterien sichern die Funktionalität unter polaren Bedingungen, große Joysticks lassen sich auch mit Handschuhen sicher nutzen, Touch-Displays kommen also nicht zum Einsatz. Stattdessen sind die Taster um das Display angeordnet und bilden die jeweils im Interface angezeigte Funktion ab. In der größten Variante, der Multi-Version können so bis zu sechs Funktionen zugleich angesteuert werden – was sich im großen Display und den zugehörigen sechs Tastern ausdrückt. Die anderen Varianten mit geringerem Funktionsumfang stecken in kleineren Gehäusen und nutzen kleinere Displays. In jedem Fall aber schützen Bügel die Taster vor fatalen Fehlauslösungen, beispielsweise durch Stürze.

Beim Betrieb von Winden und Bergesystemen sind viele Parameter im Auge zu behalten, nicht nur die Zugkräfte, auch Belastungen, Winkeleffekte usw. All dies sollte das Interface abbilden und zugleich zu einem nahtlosen Produkterlebnis führen. Die hoch anspruchsvolle Entwicklung des User Interfaces der Windenfernbedienung ist hier im Detail erläutert.