DÜRR AGV EcoProFleetPro

Smartes Industriedesign und Automatisierung

Damit die Vision von schlanken, flexiblen und selbststeuernden Produktionsabläufen der Industrie 4.0 real werden, braucht es unter anderem eine neue, automatisierte Intralogistik. Diese Aufgabe übernehmen Automated Guided Vehicles, kurz AGVs, die Komponenten, Baugruppen oder Rohmaterialien selbstständig zu den jeweiligen Bearbeitungsstationen bringen.

Lackieranlagen werden flexibel

Dürr Systems, Lackieranlagen-Marktführer, bietet mit „EcoProFleet“ ein AGV, das speziell für den Einsatz in Lackierstraßen konzipiert wurde. Auf den ersten Blick unterscheidet es sich vor allem durch seine niedrige Bauhöhe von 335 Millimetern von normalen AGVs. Dank dieser flachen Bauform kann „EcoProFleet“ direkt mit den modularen Arbeitsplatzsystemen von Dürr interagieren. „EcoProFleet“ nimmt über seine Fixierungszapfen eine komplette, lackierte Karosserie auf und fährt sie beispielsweise in den modularen Lichttunnel zur Endkontrolle der Lackierqualität.

 

 

Chassis dynamisch gestaltet

Auch das Design differenziert „EcoProFleet“ klar von anderen AGVs. So hat das Kreativteam von defortec beispielsweise die Laserscanner an den Ecken des Fahrzeugs elegant in das Chassis integriert, die ebenfalls dort platzierten Lichtbänder signalisieren den Status des AGVs. Obwohl das Chassis rechteckig aufgebaut ist, wirkt es sehr dynamisch – dafür sorgt die zwischen den Ecken zurückspringende Oberseite.

 

Glas als Werkstoff mit Doppelnutzen

Der eigentliche gestalterische Clou aber sind die gläsernen, präzise gesetzten Abdeckungen der Oberseite. Ihre Transparenz erlaubt den Blick auf die innenliegende Technik, das AGV präsentiert sich offen und nicht als Blackbox. Um die Wartung zu erleichtern, also Stillstandszeiten zu reduzieren, hat defortec für eine gute Zugänglichkeit des Innenlebens gesorgt. Aufgeteilt in vier Bereiche, lässt sich die gesamte Abdeckung öffnen. Außerdem schützt das Glas das AGV – vor dem Betreten.

 

Bei den ersten Versuchsträgern, von Dürr selbst aufgebaut, bestand die Oberseite aus Riffelblech. Eigentlich ein Bodenmaterial, animierte es geradezu zum Betreten, was unweigerlich den Ausfall des Roboters provozierte. Selbst große Warnsymbole konnten den Aufforderungscharakter der Blechstruktur nicht neutralisieren. Jetzt, mit der fragil anmutenden, aber in Wahrheit sehr stabilen Glasoberfläche, hat sich das Problem gelöst. Das intelligente Industriedesign von defortec nutzt gezielt psychologoische Effekte wie diesen. Und überhaupt: Smarte Technik braucht smartes Design.

 

Ausgezeichnetes Innovationsdesign

Bereits seit längerem arbeitet defortec für das Unternehmen Dürr Systems, beispielsweise wurde gemeinsam jenes modulare Kabinensystem entwickelt, das nun den Rahmen für „EcoProFleet“ bildet.

Wie innovativ das Industriedesign und das Konzept von „EcoProFleet“ ist, hat auch die Jury des Designawards reddot erkannt und das Fahrzeug 2020 mit dem Qualitätssiegel „best of the best“ belohnt. Eine Auszeichnung, die auch Dürr Systems gebürt, denn das designaffine Engineering des Unternehmens trug auch dazu bei, dieses Gestaltungslevel zu erreichen.

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Good to know...

Ein kleines Glossar, das die Verständigung über Design vereinfachen soll. Zum Glossar
"Gleichteile-Prinzip"

Das Gleichteile-Prinzip (in Englisch COP= Carry Over Parts) ist ein Vorhaben bei dem gleichbleibende Bauteile in verschiedenen Produkten eingesetzt werden können. Entwicklungs- und Produktionskosten verringern sich und die Stückzahlen pro Teil werden erhöht.

 

Dieses Gleichteile-Management bringt einige Vorteile mit sich:

 

  • Geringere Materialkosten und Anzahl von Ersatzteilen
  • Weniger Entwicklungs- und Logistikkosten
  • Verringerung der Teilevielfalt und Reduzierung der Servicekosten
  • Wiederverwendung in verschiedenen Produkten und Produktreihen