Oberflächenbehandlung von Zahn-Implantaten

RENA Technologies Batch D

Die Dental-Implantologie boomt. Damit sich der Zahnersatz im Kiefer der Patienten sicher verankert, besser gesagt verwächst, muss er eine komplexe Vorbehandlung durchlaufen. Für diesen Prozessschritt entwickelt Rena, ein Hidden Champion aus Gütenbach im Schwarzwald, komplexe und vollautomatisch arbeitende Prozesstechniken. Die „Batch D“ genannte Anlage übernimmt die nasschemische Oberflächenbehandlung der Implantat-Rohlinge mittels Ätz- und Reinigungsbäder, um die Reinheit, Rauheit und Biokompatibilität zu gewährleisten. Die Anlagen werden kundenspezifisch konfiguriert, sowohl was die Zahl der Bäder, den Automatisierungsgrad wie auch die Verkettung betrifft.

 

Spezielle Werkstoff-Lösungen

Was zunächst wie eine Standard-Aufgabe für das Industriedesign klingt, ist tatsächlich eine sehr komplexe und von vielen fixen Vorgaben geprägte Herausforderung. Das beginnt bei den verwendbaren Werkstoffen: Weil die Anlage mit Säuren arbeitet, können nur korrosionsfeste Materialien verwendet werden. So besteht der gesamte Bearbeitungsraum der „Batch D“ aus säurebeständigem Polypropylen. Auch die statische Tragstruktur aus Stahl wurde mit Polypropylen korrosionssicher gemacht – eine ingenieurspezifische Lösung, die defortec gemeinsam mit den Konstrukteuren von Rena entwickelte. Wie fast alle defortec-Projekte war auch die „Batch D“ kein reines Designthema, sondern stark von Konstruktion und Verfahrenstechnik getrieben.

 

Design unter engen technischen Vorgaben

Dies zeigte schon der Kick-Off-Workshop, bei dem man gemeinsam mit dem Engineering des Unternehmens die Struktur, die gestalterischen Freiräume und die Optimierungsansätze ermittelte. Schnell wurde klar, dass die Größe der Anlage aus Transportgründen fix, die modulare Kundenanpassung wie auch die Ergonomie zentrale Priorität hatten – Anforderungen, die nicht immer kongruent liefen. „Das Projekt war sehr anspruchsvoll, auch weil wir während der Bearbeitung immer wieder auf technische Änderungen reagieren mussten“, so Ilja Klobertanz vom defortec-Team. Die Kunst war also, die Intention des Designs, wie sie in den ersten Designkonzepten zum Ausdruck kam, in den folgenden Iterationsrunden bis zum Designfreeze nicht aus dem Auge zu verlieren.

 

Ergonomie-Design plus User-Interface

Da die Anlage auch als manuell arbeitende Variante verfügbar ist, spielt die Ergonomie eine große Rolle. Neben der Zugänglichkeit zum Arbeitsraum und zu Wartungsbereichen sind dabei Greifhöhen, Greifräume und der Beinraum wichtige Faktoren. Gerade letzterer entscheidet über die Körperhaltung bei der Arbeit an der Maschine, deren Front zunächst unvorteilhaft senkrecht konzipiert war. defortec konnte schließlich dank intensiver Kollisionsprüfungen der technischen Komponenten zwei Rücksprünge im Knie- und im Fußbereich integrieren und damit eine normgerechte Gestaltung realisieren. Auch die an den Stirnseiten platzierten Materialschleusen befinden sich auf optimaler Höhe, ebenso der Bildschirm mit dem User-Interface. Der ausgesprochen große Touchscreen lässt sich um 90 Grad ausschwenken – damit ist er auch während der Schleusenbeladung direkt nutzbar. Da das Display – von defortec kostenkompatibel recherchiert – alleine noch keine brauchbare Schnittstelle darstellt, hat defortec auch noch die passende Grafik entwickelt: Alle Prozessinformationen stellt das User-Interface klar gegliedert, visuell eigenständig und einfach zu erfassen dar. Zusätzlich zeigen blaue LED-Segmente innerhalb des dunklen Frontbereiches den aktuell laufenden Prozessschritt an. Die Farbe blau markiert außerdem die Griffe der Schleusen und den Übergang vom Außen zum Innen – was besonders wichtig ist, wenn die Glasfront für Wartungsarbeiten geöffnet ist.

Die Scheibe fährt in Gänze nach oben hin weg, die in den seitlichen Vertikalsäulen untergebrachte Hubmechanik entwickelte defortec maßgeblich mit. Das akzentuierende Blau entspricht übrigens der Corporate Color von Rena.

 

Der Start für ein Corporate Design

Nebenbei ging es beim Design der „Batch D“ nicht nur um diese Anlage allein – defortec hat die Formensprache prototypisch so entwickelt, dass sie künftig auch auf anderen Maschinen des Herstellers abbildbar ist. Damit wäre der erste Schritt zu einem erfolgreichen Corporate Design getan.

 

Die defortec-Leistungen im Überblick

• Prozessanalyse
• Designentwürfe unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeit und Wartungsthemen
• Durchgängige Designsprache für alle Maschinen
• Design für innovativen Herstellungsprozess

 

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Ein kleines Glossar, das die Verständigung über Design vereinfachen soll. Zum Glossar
"VR / Virtual Reality"

Die VR / Virtual Reality bezeichnet man als eine künstliche und digitale Welt. Die computergenerierte Wirklichkeit mit Bild und Ton wird über einen Head-Mounted-Display (VR-Brille) übertragen. In der nicht echten, scheinbaren Welt können die Nutzer individuell in Echtzeit auf Aktionen reagieren. Alles kann in 360 Grad wahrgenommen werden und der Nutzer kann mit Controllern agieren und reagieren. Das Eintauchen in die „Scheinwelt“ wird mit einer speziellen Soft- und Hardware hergestellt. In der VR kann sich ein Nutzer ebenfalls mit der Augensteuerung bewegen und handeln. Allerdings ist die Virtual Reality noch für viele Menschen sehr abstrakt und weit entfernt. Die zukunftsorientierte Technologie wird sehr wahrscheinlich formend für den Alltag und das Leben sein. In der Gaming Branche ist VR allerdings sehr erfolgreich und weit verbreitet.